So viel zu tun, und so wenig Zeit zum Schreiben. Es tut mir leid, aber falls es euch beruhigt. Ich habe viel neues erlebt zum Schreiben! Jetzt muss ich es nur noch…. naja schreiben. Das dauert nur immer so lange!
Aber machen wir mal weiter mit Hiroshima und Kagawa. Wie ich ja bereits im letzten Artikel erwähnt habe, war ich da noch mit Hibiki und ihrer Familie unterwegs und wir haben einen kleinen Familien Trip gemacht. Dieser war zwei Tage lang mit einer gesamt Kilometerzahl von etwa 603 Kilometern. Gestartet sind wir mit Hiroshima.
Hiroshima
Um nach Hiroshima zu kommen sind wir mit dem Auto über die Shimanami Kaido gefahren. Das ist eine 60 Kilometer lange Strecke mit verschiedenen Brücken. Diese Brücken verbinden Honshu mit Shikoku, über eine befahrbare Straße, denn diese Inseln sind getrennt vom Meer. Dies spart schon einiges an Kilometern ein, und ist wirklich cool. Da man eben 60 Kilometer fährt und dabei von allen Seiten fast nur von Meer umgeben ist, und im Hintergrund sind Berge. Es war sehr idyllisch. Und ich habe gehört, dass man dort auch mit dem Fahrrad lang fahren kann. Ich stelle mir das bei gutem Wetter sehr cool vor!
Sobald wir in Hiroshima angekommen waren, mussten wir allerdings noch einmal quer durch Hiroshima ganz in den Westen fahren, um zu unserem ersten Ziel zu kommen: Miyajima.
Miyajima
Der wohl bekannteste Grund nach Miyajima zu fahren ist das berühmte Tori, welches im Wasser steht. Generell gibt es dort natürlich mehr zu sehen, aber seien wir ehrlich, wenn man an Miyajima denkt, denkt man an den Tempel und das Tori im Wasser. Es sieht auch wirklich beeindruckend aus… wenn es nicht gerade erneuert wird. Ganz genau, als wir dort waren war das Tori noch immer versteckt unter Gerüsten. Und das seit über drei Jahre. Und ein paar Monate nach meinem Besuch war es dann fertig. Ich habe mich so geärgert darüber! Aber hier ein Bild von dem Tori, wie es hätte sein sollen (Quelle des Bildes ) und wie ich es dann gesehen habe. Zugegeben, man sieht auf dem alten Bild schon, dass eine Restaurierung dringend nötig war.
Auch wenn das Tori leider nicht so beeindruckend war, hat das natürlich nichts daran geändert, dass der Tempel daneben wunderschön war. Ich liebe persönlich ja das knallige Rot von den Tori, wenn dann also ein ganzer Tempel rot ist… Natürlich liebe ich ihn dann genauso!
Generell war die Insel wunderschön grün bepflanzt, gerade von weiter oben ist die Aussicht ein Traum. Denn da es eine Insel ist, sieht man natürlich auch das Wasser. Und was natürlich auch nicht fehlen darf in Japan sind Pagodas, das sind sehr ästhetische Gebäude aus Holz, welche meistens drei oder fünf Etagen haben. Das Besondere daran ist, dass es auch so viele Dächer hat und damit wirklich schön aussieht. Ich glaube jeder, der mal Bilder von Japan gesehen hat, hat schonmal eine Pagoda gesehen.
Wenn ihr mehr über Pagodas lernen wollt, habe ich diese Seite hier für euch gefunden, die ein bisschen was dazu erklärt und ein bisschen auch auf den religiösen Aspekt davon eingeht.
Ich persönlich, finde sie einfach nur sehr schön anzusehen.
Des Weiteren habe ich auf Miyajima eine ihrer Spezialitäten gegessen: Momiji Manjuu. Dies ist ein kleines Gebäck in der Form eines Ahornblattes, meistens gefüllt mit Anko, süße rote Bohnenpaste. In meinem Fall, war das Gebäck aufgeschnitten und gefüllt mit einer Kugel Matcha Eis und einem kleinen Blatt Mochi. Es war schwierig zu essen, wegen dem riesigen Eis, allerdings hat es sich gelohnt es war super lecker!
Und was man noch überall auf Miyajima finden kann: Rehe! Nein, wir sind nicht in der Präfektur Nara (Nara ist berühmt für ihre Rehe). Auch hier in Miyajima gibt es freilaufende Rehe, die dir gerne mal hinterherlaufen, wenn du gerade Essen in der Hand hast. Verständlich würde ich sagen!
Allerdings sind sie alle super lieb, lassen sich manchmal auch streicheln. Die meiste Zeit leben sie einfach ganz in Ruhe ihr Leben und beobachten die Touristen. Soweit ich weiß, sind das wilde Tiere, also auch wenn sie zahm sind, immer vorsichtig sein, denn sie sind natürlich nicht dumm. Wenn sie etwas zu essen riechen, dann finden sie vielleicht auch den ein oder anderen Weg mit der Nase in deine Tasche. Also ein bisschen Vorsicht ist immer geboten, aber nichtsdestotrotz, sind sie sehr liebe Wesen.
Friedensmuseum Hiroshima
Unser nächster Stopp war weniger glücklich, aber nicht weniger Beeindruckend. Wie viele vermutlich wissen, Hiroshima ist der Ort an dem die erste Atombombe für einen Krieg auf ein Land losgelassen worden ist. Wer darüber mehr lesen möchte, natürlich gibt es auch hierzu ein Wikipedia-Artikel und ansonsten werdet ihr auch genug Informationen Online finden. Es ist absolut schrecklich nur darüber nachzudenken. Aber Hiroshima heute ist Wahnsinn. Ich empfehle jedem in das Friedensmuseum in Hiroshima zu gehen. Hier werden alle Informationen über diese schreckliche Tat ausgestellt, zusammen mit Klamotten der Leute damals, Bilder gemalt von Kindern und vielem mehr. Alle Informationen sind auf Englisch und auf Japanisch geschrieben. Leider weiß ich nicht, ob es noch Audio Guides in anderen Sprache gab, allerdings auch ohne etwas zu lesen… sagen die Bilder genug.
Es war wahnsinnig schrecklich und gleichzeitig auch so wichtig, vor allem mit dem Gedanken, dass zu dem Zeitpunkt als ich es besucht habe Russland gerade einen Krieg in der Ukraine führt.
Aber nachdem man dort drin war, und dann wieder rausgeht, an denselben Ort an dem diese Bombe eingeschlagen ist… Dieses Gefühl ist einfach nur beeindruckend. Wenn man sieht, wie die ganze Stadt blüht, es ist grün, es ist wunderschön und friedlich.
Nur der Dom, welcher noch genauso belassen wurde, wie er nach dem Einschlag war, erinnert daran, wie es hier ausgesehen haben muss. Zu sehen, wie wunderschön es heute aussieht, gibt einem ein bisschen Mut, was die Menschheit erreichen kann, wenn sie zusammenhält. Und das egal wie schrecklich etwas war, es ist nicht für immer kaputt. Es ist beeindruckend. Und ich würde mir wünschen, dass jeder Mensch auf der Welt die Chance hat dieses Museum zu besuchen. Jeder Mensch sollte mit eigenen Augen sehen, wie schrecklich es war, um alles in seiner Macht stehende zu tun, um so etwas zu verhindern.
Die Flamme in dem Park des Friedensmuseums hat mehrere Statements. Einerseits soll die Skulptur mit der Flamme, an die Opfer der Katastrophe erinnern. So wie ich online jedoch gelesen und für mich interpretiert habe, leider habe ich diese Informationen nicht vor Ort gewusst: Die Flamme soll nicht erlischt werden, bevor die Welt nicht befreit ist von allen Nuklearwaffen. Ich könnte mir also vorstellen, dass diese Flamme sehr feierlich gelöscht werden würde, wenn die Welt befreit davon ist. Was ich mir wirklich wünsche. Vor allem da nicht die Flamme alleine, aber die ganze Skulptur als Gedenkstätte für die Opfer gilt. Meiner Meinung nach wäre es ein Symbol, dass die Opfer damit Frieden finden könnten und nicht mehr unter dem Brennen leiden.
Dies sind allerdings meine eigenen Gedanken dazu, nachdem ich einige Sätze online gelesen habe. Daher ist diese Information mit vorsicht zu genießen. Denn das ist meine persönliche Meinung und keine Information die ich vor Ort erhalten habe. Falls dies Falsch ist, oder ihr irgendwelche weiteren Informationen habt, bitte zögert nicht mich zu kontaktieren!
In dem Park ist außerdem noch das Kinder Friedens Monument zu finden. Und was vielleicht noch beeindruckender ist als das Monument selbst, sind die Schaukästen, um das Monument herum. Es ist Kunst erstellt aus Origami Kranichen, die gespendet worden sind von Menschen von überall, auch jetzt kann man dort Origami Kraniche spenden! Die Kraniche sind ein Symbol für Frieden und daher werden sie von so vielen Menschen gefaltet. Alles was ihr auf den Bildern seht, sind verschiedenfarbige Kraniche zusammengesteckt zu Kunstwerken.
Und bevor ich das Thema hiermit abschließe, habe ich noch ein Video aus dem Inneren des Museums. Generell ist es erlaubt Bilder zu machen, solange man keinen Blitz nutzt. Aber so sehr ich auch gerne viele Bilder machen wollte, für Leute die es eben nicht besuchen können. Es ist so schwer Bilder von so etwas schrecklichem zu machen. Es fühlte sich für mich einfach nicht gut an. Daher gibt es nicht viele Bilder, allerdings gab es eine Simulation von dem Einschlag der Bombe, die wiederspiegeln soll, wie es vor und direkt nach der Bombe aussah, und was für eine Kraft diese Bombe hatte und wie viel Fläche sie in nur wenigen Sekunden zerstört hatte. Daher hier das Video.
Hotel
Nach einem wirklich abwechslungsreichen und anstrengendem Tag in Hiroshima sind wir dann in unserem Hotel angekommen. Das Hotel war sehr cool, vor allem da, da der Frühstücksraum, ein ehemaliger Poolraum war. Das Design war super und das Frühstück am nächsten Tag sehr lecker.
Kagawa - Udon selbst machen
Am nächsten Tag waren wir dann in der Präfektur Kagawa. Sie sind bekannt für Udon! Also sind wir zu einer Udon Schule gegangen und haben dort einen kleinen Kurs besucht, in dem wir gelernt haben Udon zu machen. Wenn man das das erste Mal hört, klingt das Erstmal langweilig. Ich meine man macht halt nur Nudeln. ABER! Ich sag euch diese Schule ist so cool! Leider konnten sie kein Englisch, also musste Hibiki ein bisschen übersetzen und ich habe einfach den anderen meistens nachgemacht.
Zuerst haben wir den Teig ausgerollt und geschnitten, dazu hatten wir fertigen Teig bekommen. Das war ganz okay, der Lehrer war super sympathisch. Und danach haben wir als Gruppe noch einen Teig von Beginn an gemacht. Dazu musste geknetet und gemischt werden, ich sag euch mir taten die Arme weh! Als Gruppe haben wir nur einen Teig gemacht und leider habe ich das meiste gemacht, weil Hibiki und ihre Schwester so nett waren, und sich dachten: “Naja hauptsächlich sind wir hier um dir etwas zu zeigen also mach du mal” Ich muss allerdings zugeben, ich hätte an ihrer Stelle dasselbe gemacht. Während ich gemischt habe, haben sie dann beide einen Schellenring bekommen. Ihr habt sie alle schon mal gesehen, aber keiner kann mit dem Namen vermutlich etwas anfangen, daher der Link. Also haben sie einfach ein Instrument bekommen, um mich anzufeuern. Ich fand es witzig und habe mich gleichzeitig ein bisschen verarscht gefühlt.
Am Ende wenn der Teig geknetet werden musste, tritt man auf dem Teig herum (natürlich eingepackt in Plastik, wir sind ja keine Barbaren). Und dann wurde es richtig witzig. Denn wir haben, statt nur darauf rumzutreten, mit lauter Musik darauf getanzt! Also könnt ihr euch vorstellen: Drei Frauen, eine tanzt auf einem Teig, zwei Tanzen mit einem Schellenring dahinter. Es war unfassbar anstrengend, aber so witzig! Ich hatte so viel Spaß!
Am Ende durften wir sogar die Nudeln, die wir geschnitten haben in einer anderen Etage kochen und essen. Alles für ich glaube etwa 2000Yen, also 14€, Gibt es etwas so Cooles und so günstiges überhaupt in Deutschland als Aktivität? Wenn ja, bitte lasst es mich wissen!
Besuchte Städte Liste und Karte:
Tut mir leid, diesmal fällt die Karte etwas kleiner aus, weil viele der Schreine die wir besucht haben doch mehr spontan und direkt beieinander liegen. Also schaut euch in der Nähe der Großen Attraktionen gerne um. Außerdem habe ich leider viele Bilder gemacht die eher privat sind als für den Blog, daher sind es nicht ganz so viele. Beim nächsten Mal wird es etwas besser!
- Miyajima, Hiroshima
- Otemachi, Hiroshima (Memorial Museum)
- Kotohira, Kagawa